

Tuschpinselzeichnung, 1971, 42x32 cm

Tuschpinselzeichnung, 1971, 40x30 cm

Tuschpinselzeichnung, 1971, 40x30 cm
Edith Hultzsch hat an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg bei den bedeutenden Künstlern Emil Orlik und Hans Meid studiert – eine avancierte, von Bruno Paul gegründete, dem Bauhaus ähnliche Kunsthochschule. Edith Hultzsch gehörte von 1940 bis 1954 dem Verein der Berliner Künstlerinnen an, dem ältesten heute noch existierende Zusammenschluss bildender Künstlerinnen in Deutschland, wo unter anderem Käthe Kollwitz als Lehrerin wirkte und Paula Modersohn-Becker Schülerin war.


Nach dem Krieg lebte Edith Hultzsch in Minden, wo sie Malunterricht gab, seit 1952 in Düsseldorf, wo sie ihr Atelier bis 1995 besaß und danach in Erkrath-Hochdahl. Sie hatte eine Dozentur für figürliches Zeichnen an der Volkshochschule Düsseldorf und lehrte von 1963 bis 1965 an der Düsseldorfer Werkkunstschule.
Ihr Werk wurde zu Lebenszeiten in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt: in Galerien, Kunstvereinen, Museen und Instituten in Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Holland, Belgien, Österreich und Argentinien. Posthum folgten Ausstellungen in Deutschland und Spanien.
Und Edith Hultzsch hat den besten Moment genutzt: Sei es in zahlreichen Sportarten – wie Bogenschießen, Fußball, Tennis, Polo, Basketball oder Fechtsport – oder beim Tanz und vor allem beim Stierkampf gelingt es der Künstlerin, jede schnelle Aktion, jeden typischen Bewegungsablauf in ein charakteristisches Bild zu fassen. Ihre Tuschpinselzeichnungen entstanden ganz unmittelbar am Rande von Sportstätten, beim Tanz oder in der Stierkampfarena – ohne spätere Nacharbeit im Atelier.

Studienreisen führten die Künstlerin in den Vorderen Orient, nach Südfrankreich in die Camargue, nach Spanien und Portugal – der Stiere, des Stierkampfs und der Pferde wegen. Neben der Malerei entstanden zahlreiche Entwürfe für die Architektur, wie Glas- und Betonglasfenster, Wandgestaltungen, Mosaiken, Plastiken und Brunnen (u. a. für die Bundesregierung und das Land Nordrhein-Westfalen), die verschiedene Preise bei Kunst am Bau-Wettbewerben erhielten.
Ihre Werke befinden sich im Besitz der Bundesregierung und des Landes Nordrhein-Westfalen, im Besitz mehrerer Städte sowie in Museums- und Privatbesitz des In- und Auslandes.
Der Besitzer und Verwalter des Nachlasses, Dr. Günter Hultzsch aus Wiesbaden, Großneffe der Künstlerin, möchte das Werk der Künstlerin bewahren und in Erinnerung rufen. Wir sind vor allem an neuen Ausstellungsmöglichkeiten und Kooperationen, eventuell auch am Verkauf einzelner Werke interessiert. Wir freuen uns über den Kontakt zu Sammlern und Sammlerinnen, Kuratoren, Museen und Galerien.
Marc Peschke
Kunsthistoriker und Kurator